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Bildungsgeschichtliche Forschungen

Aus meinem wissenschaftlichen Werk sind nachfolgend solche monographischen Arbeiten zur Geschichte der Pädagogik aufgeführt, die auf primären Quellen beruhen, welche zugleich ediert bzw. wiedergegeben sind. 

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Dieter Hoof: Die Schulpraxis der Pädagogischen Bewegung des 20. Jahrhunderts. Berichte und Unterrichtsbilder, Bad Heilbrunn 1969 (Ergänzte Neuauflage in der Reihe „Sozialpädagogik und Schulreform“, hrsg. von Gernot Barth. Hohengehren 2009)

     Das Buch enthält 17 Original-Texte von Lehrern und Schulen aus der Zeit von der Jahrhundertwende bis 1933. Die Absicht war, keine Texte der "großen Reformpädagogen" wiederzugeben, die bereits in den bekannten Geschichten der Pädagogik gewürdigt worden sind und über die es neben kritischen Editionen und Studien-Textsammlungen meist auch spezielle Untersuchungen gibt.
     Die im Buche veröffentlichten Texte reichen von Arbeitsschulberichten aus der Zeit von vor 1914 über Quellen zur Erziehung "Vom Kinde aus", die in der Aufbruchzeit nach 1918 entstanden sind, und über vielfältige Zeugnisse pädagogisch-didaktischer Begeisterung bis zur Konsolidierung von Reformbestrebungen und "solidem" unterrichtlichen Handwerk zu Beginn der dreißiger Jahre, ehe zu Beginn der NS-Zeit alle Reformen abrupt unterbrochen wurden.

Der geraubte Vogelbauer
Unterricht in der reformorientierten Schule

„Übungsstunde in einer Grundschule; die Kinder üben für sich stilles Lesen und malendes Zeichnen“. Aufnahme aus dem Bestande der “Pädagogischen Arbeitsstelle Wiesbaden“, aus der Zeit um 1955. Wiedergabe bei Franz HILKER (Hrsg.), Pädagogik im Bild, Freiburg 1956, S.246.
      Die Aufnahme steht für die Entfaltung reformpädagogischen Bewusstseins. Die  1933 abgebrochene reformpädagogische Entwicklung fand nach 1945 ihre Fortsetzung, aufbauend auf den vor der NS-Zeit erreichten schulischen Arbeits- und Lebensformen, und sie erreichte eine breite Resonanz in der Überwindung der „Lernschule“. Das reformpädagogische Gedankengut wurde zum bleibenden Gewinn und verbindet sich mit den schulischen Zielsetzungen unserer Zeit.
      Aspekte in der Bildquelle: Einzelarbeit und Hingabe, Eingebundensein der Schülerinnen und Schüler, Arbeitsstimmung in der Schulklasse, Tätigsein und Stille. Frei verstellbare Tische und Stühle; aus dem Halbkreis kann ein Plenum werden, auch lassen sich die Möbel für Partner- und Gruppenarbeit zusammenstellen. Und was damals noch nicht denkbar war: Alle Schülerinnen und Schüler können mit dem Notebook arbeiten.

     

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Dieter Hoof: Handbuch der Spieltheorie Fröbels. Untersuchungen und Materialien zum vorschulischen Lernen (Erziehung und Didaktik), Braunschweig 1977

Froebel

Gruppenspiel

Vorlage von Friedrich Fröbel aus seinem Beitrag über
die vierte Spielgabe 1838

Gruppenspiel mit Fröbels Spielgaben
auf dem großen Teppich
(Hochschulinternes Fernsehen
Oldenburg 1971)

Das Buch enthält, jeweils in eigene Untersuchungen eingefügt:

  • Texte von Friedrich Fröbel zu den Spielgaben und Beschäftigungsmitteln (mit Originalabbildungen)
  • Zeitgenössische Berichte über Spiel- und Lernvorgänge in den noch ganz jungen Kindergärten bei Fröbel und in seinem Umkreis (17 Texte)
  • Fortentwicklungen des didaktischen Materials von Fröbel im 19. und 20. Jahrhundert (mit 19 Bildbeispielen)
  • Vorschulerziehung heute mit dem didaktischen Material Fröbels. Studien zur pädagogischen Tatsachenforschung (mit Dokumentationen über drei Video-Aufzeichnungen von Spielstunden)
  • Spielsachen und Lernmittel der Gegenwart, Darstellungen unter dem spieltheoretischen Aspekt: Baukästen mit kubischen Elementen, Konstruktionsbaukästen, Werkzeug und Werkmaterial, räumliche Schönheitsformen, Baukästen für Kantenmodelle, Schablonen für das Zeichnen geometrischer Formen, Objekte zum Sammeln und logischen Ordnen, naturalistische Plastikmodelle, ungenormtes Material (jeweils mit Abbildungen)
  • Die Gärten der Kinder im Kindergarten. Ein didaktisches Modell von Friedrich Fröbel
  • Tierpflege und Tierhaltung mit Kindern. Fortführung der Gärten der Kinder (mit Dokumentation über eine Videoaufzeichnung)
  • Frühkindliche Sexualität oder Die Bedeutung der Mutter-Kind-Beziehung (mit Auszügen aus Texten Fröbels)
  • "Lebenseinigung" und Sozialisation. Weiterführung der Theorieerörterung bei Fröbel (mit Textauszügen)

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Dieter Hoof: Pestalozzi und die Sexualität seines Zeitalters. Quellen, Texte und Untersuchungen zur Historischen Sexualwissenschaft (Sexualpädagogische Beiträge, hrsg. von Rudi Maskus, Bd. 3), Sankt Augustin 1987

Der geraubte Vogelbauer
Louis-Marin Bonnet (1743-1793) nach M. Hallée:
Le cage dérobee (Der geraubte Vogelbauer)

Das Werk besteht aus mehrschichtig angelegten Teiluntersuchungen zur Sexualität der Jahrzehnte vor und nach 1800, dem Zeitraum, in welchem Pestalozzi gewirkt hat. Mit Pestalozzi wird Sexualität in ihrer Entfaltung ebenso wie in ihrer Beeinträchtigung als Bestandteil des sozialgeschichtlichen und politischen Ganzen verstanden. Im Mittelpunkt steht Pestalozzis große Abhandlung "Über Gesetzgebung und Kindermord", deren Anlass die Tötung unehelich Neugeborener durch ihre Mütter war. Um Pestalozzis tiefgreifende Analysen des Problems der unehelich schwangeren Frauen wie auch seine konkreten humanen Perspektiven im Einzelnen zu verstehen, wird unter Heranziehung vielfältiger weiterer Quellen der differenzierte Lebenszusammenhang der zeitgenössischen Sexualität in einem Gesamtbilde dargestellt.

Themen der Teil-Untersuchungen

  • Die Sexualität der Menschen auf den Dörfern in ihrer Bindung an kirchliche Normen und Maßregelungen bei Heiraten, vor-, un- und außerehelichen Beziehungen sowie bei legitimen und illegitimen Geburten (demographische und qualitative Untersuchungen auf der Grundlage von kirchlichen Registern)
  • Gerichtsverfahren gegen "Kindsmörderinnen" (Quellen: Prozessakten)
  • Gewalt, Grausamkeit und Sadismus in Alltag und öffentlichem Leben (Bildquellen)
  • Pestalozzis Abhandlung "Über Gesetzgebung und Kindermord" von 1780
  • Pestalozzis Studien über Ehegerichte im 18. Jahrhundert und früher
  • Mythologisch verfremdete Darstellungen von Sexualität in den Bildmedien der Zeit
  • Sinnliche, körperliche und genitale Aspekte von Sexualität ( Quellen: schöngeistige und sachkundliche Texte, Graphik)
  • Besondere Themen im Zusammenhang mit vereinseitigter Sexualität (Quellen: Texte, Graphik, Zeitungsberichte)

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Dieter Hoof: Opfer -Engel - Menschenkind. Studien zum Kindheitsverständnis in Altertum und früher Neuzeit, Bochum 1999

Das Verständnis der erwachsenen Menschen von ihren Kindern unterlag im Verlauf der Geschichte mehrfach einem Wandel - zum Guten wie zum Bösen. In diesem Buche wird auf der Grundlage vielfältiger Erkenntnisse der historischen Disziplinen ein von der alten bis zur neuzeitlichen Geschichte reichender Längsschnitt zum Kindheitsverständnis herausgearbeitet. Die Weite des Forschungsfeldes erfordert jedoch eine Beschränkung auf epochale und geographische Schwerpunkte. Es ist beabsichtigt, damit einen Beitrag zur Fundierung eines der Humanität verpflichteten Begriffs von Erziehung und Bildung zu leisten.
     Erkenntnisleitende Bestimmung für die - zum Teil miteinander verbundenen - Teiluntersuchungen ist das "Lebensrecht des Kindes". In bestimmten historischen Lagen wurde das Lebensrecht des Kindes mehr oder minder missachtet. Andererseits gab und gibt es deutliche Ausprägungen einer Achtung des Kindes in seiner Hilfsbedürftigkeit.
     Die einzelnen Untersuchungen sind mehrschichtig angelegt und führen dank der zur Verfügung stehenden vielfältigen Quellen zu differenzierten, öfter in konkrete Lebenszusammenhänge reichenden kindheitsgeschichtlichen Ergebnissen.
     Als Quellen konnten benutzt werden: Erzählende Texte, Gesetzestexte, prophetische Texte und Gebetstexte aus dem Alten Testament, archäologische Befunde aus Karthago und Sidon im westsemitischen Bereich, mythologische Überlieferungen und antike Autoren, Befunde der klassischen Archäologie, mittelalterliche Autoren, frühneuzeitliche Archivalien und sozialgeschichtliche Vorarbeiten aus Florenz, Werke von bildenden Künstlern der Frührenaissance, insbesondere von Bildhauern, Kunstwerke aus der Barockepoche.
     Jeglicher menschliche Impuls, der in der älteren wie neueren Geschichte Gestalt angenommen hat, bleibt in irgendeiner Weise für die Nachfolgenden bedeutungsvoll. Von dieser Gewissheit aus greifen die Untersuchungen weit in die Geschichte der Kindheit zurück. Dabei kommen wir - im Guten wie im Bösen - zu erstaunlichen Ergebnissen hinsichtlich der Auffassungen, die Menschen von ihren Kindern hatten. Und das um so mehr, als sich zeigt, dass sogar uralte Denkmuster über Kindheit und dahin einschlagende Mentalitäten noch immer virulent sind - auf dem schillernden Spektrum "Opfer - Engel - Menschenkind".

Skulptur

Skulptur

Skulpturen von jungen Mädchen als Votivgaben (Dankgeschenke von Eltern an die Gottheit). Jedes Mädchen trägt ein Tier im Gewand als Spielgefährte. Aus dem Heiligtum der Artemis Iphigenea in Brauron, Attika / Griechenland, Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr.

Im Buch werden folgende Themen bearbeitet:

  • Kinder auf dem Blutaltar und im Feuerofen. Die Israeliten in der Auseinandersetzung mit dem Baal und dem Moloch
  • Die Kinder von Brauron - Annäherung an die Lebensvollzüge in einer paradigmatisch aufleuchtenden Institution
  • Symbolische Kräfte vom Altertum bis zur Neuzeit (Eroten, Engel Gottes und das göttliche Kind)
  • Eine Stadt und ihre Kinder - Florenz in der Frührenaissance
  • Fortsetzung ohne Ende: Die Engelkinder

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(Der nachfolgende Vorgang, Anhänge 1 bis 4, betrifft ebenfalls dieses Buch)

Anhang 1: Über den außergewöhnlichen Fall einer Kritik...
Anhang 2: Offener Brief
Anhang 3: Richtigstellungen
Anhang 4: Die fragliche Rezension des Buches